Damjan und Michael wurden von Mavic eingeladen, das Hauptquartier in Annecy in Frankreich zu besuchen. Und wenn man von Mavic eingeladen wird, dann fährt man hin.
Lokalaugenschein in Annecy
Das Hauptquartier von Mavic liegt in den französischen Alpen, am Rande von Annecy. Der Mont Blanc ist nicht weit weg, aber versteckt sich hinter den Hausbergen, der Lac D’Annecy ist ein prächtiger Alpensee, wie er im Bilderbuch gezeichnet wird und überhaupt müsste man für das Städtchen das Wort pitoresk erfinden, wenn es nicht im Wörterbuch stehen würde. Jahrhundertealte Arkaden säumen die engen Gassen, auf vereinzelten Anhöhen findet man Burgen und Kirchen, vom See ausgehend schlängeln sich kleine Wasserwege durch den Ortskern und sogar das ehemalige Gefängnis auf seiner eigenen Insel macht einiges her. Direkt vor der Haustür gibt es wunderschöne Strecken zu erradeln, nicht zu Unrecht schaut die Tour de France in regelmäßigen Abständen in dieser Gegend vorbei. Kurzum: Man kann es als Standort schlimmer erwischen.
Mavics Firmengeschichte beginnt mit dem Bau von Fahrradkomponenten, vor allem mit dem Bau von Laufrädern. Seit über 100 Jahren existiert dieses Traditionsunternehmen und hat in dieser Zeit Radsportgeschichte geschrieben. Denkt man an die Tour de France oder andere große Touren, dann hat man sofort das gelbe Servicefahrzeug mit seinen unzähligen Laufrädern und Fahrrädern vorm geistigen Auge. Seit den 1970ern ist Mavics Service des Courses fixer Bestandteil der Radsportszene und hat Hunderten Athleten die Weiterfahrt ermöglicht. Wer erinnert sich nicht an die legendären Szenen, als Chris Froome 2017 bei der Tour de France zunächst zu Fuss unterwegs war, um dann auf einem Mavic-Bike seinen Vorsprung ins Ziel zu retten? Oder als Rigoberto Uráns Fahrrad während der Fahrt repariert wurde, um ihn dann mit einem fahrbaren Gang zum Etappensieg zu schicken?
Wir durften einen Blick in die Werkstatt werfen, in der alle Laufräder, Fahrräder und sonstiges Zubehör vorbereitet werden, um in Anschluss zu den großen und kleinen Touren der Radwelt geschickt zu werden und Fahrerinnen und Fahrern in Notlagen, nicht nur technischer Natur, zu helfen. So wie zum Beispiel bei der Tour de France 2018, als Philippe Gilbert bei einer Abfahrt über die Begrenzungsmauer stürzte und von einem Mavic-Mechaniker erstversorgt wurde. Unzählige unterschriebene Trikots, Laufräder und andere Memorabilia sind Zeuge für Mavics Engagement, professioneller Radsport ist ohne Mavic jedenfalls nicht vorstellbar.
Produktentwicklung auf höchstem Niveau
Neben Laufrädern produziert Mavic auch hochwertige Fahrradbekleidung. Genauso wie der Entwicklung und Fertigung der Laufräder hat Mavic auch in diesem Bereich Anspruch auf höchste Qualität. So werden neue Designs, aber auch die Designs von Konkurrenten, rigoros getestet. Jedes Material, jede neue Idee muss sich zunächst am Prüfstand beweisen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser lautet hier das Motto, ein Laufrad muss zum Beispiel 38 Einzeltests bestehen, bevor es überhaupt für Serienproduktion angedacht wird.
Ähnliches gilt für die Bekleidung: Natürliche und künstliche Fasern werden auf Widerstandsfähigkeit, Atmungsaktivität, Wasserdichtheit, etc. geprüft, Schuhsohlen werden ausgiebigst getestet, Schuhe wiederholt unter Druck in Wassereimer getaucht, um herauszufinden, wie sich Nähte und Klebstoffe verhalten, etc, etc. Die entsprechenden Abteilen sehen nicht nur aus, wie ein Labor, sie sind es auch, mit beeindruckender Genauigkeit fühlt man hier den Textilien auf den Zahn. Eine Genauigkeit, die man an den fertigen Produkten merkt.
Mavic spezialisiert sich im Bereich Apparal ebenso wie überall sonst auf technologisch hochwertige Produkte, die ganz feine Ware. In der Herbst- und Winterkollektion, auf die wir einen Blick werfen durften, werden etwa natürliche Fasern wie Merino-Wolle oder 37.5, eine Faser, die aus Kokosnüssen gewonnen wird, mit Lycra und ähnlichen Stoffen verknüpft, um Jerseys, Bibs, Socken und Jacken mit hervorragenden Eigenschaften anzubieten.
Herbst und Winter 2019
Die Highlights aus unserer Sicht sind dabei etwas wärmere Bibs mit Merino-Anteil, die in unseren Gefilden in Wien und Umgebung für einen großen Teil des Jahres die passende Wäsche sind. Häufig ist es ja so: Man trägt an kühleren Tagen Ärmlinge und Beinlinge, vielleicht ein Jackerl, aber die Körpermitte kühlt bei einer “normalen” Bib trotzdem aus, mit einer wärmeren Bib ist dieses Problem Geschichte. Mavic hat natürlich auch die entsprechende Ware für den Oberkörper im Programm, außerdem gibt es in der Allroad-Serie Bekleidung für all jene, die nicht nur Rennradeln, sondern sich auch mal abseits der asphaltierten Wege bewegen, als graveln. Wir dürfen noch nicht alle Details verraten, aber es kommen da ein paar feine, feine Sachen auf euch zu.