Offener Brief an Bundesregierung und WKO

Sehr geehrte Damen und Herren, werter Bundeskanzler, werte Ministerinnen und Minister, werter Präsident!

Durch die aus unserer Sicht nach wichtigen Maßnahmen zur Unterbindung der Verbreitung von Covid-19 ist unser Geschäft, so wie viele andere, derzeit geschlossen. Damit fehlt unserem Geschäft die Existenzgrundlage.

Als Fahrradfachhändler mit angeschlossener Werkstatt betreiben wir derzeit einen Notfallmodus, die Werkstatt serviciert und repariert Fahrräder. In Zeiten, in denen dazu aufgerufen wird, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden, ist das Fahrrad wichtiger denn je. Die Übergabe und Rückgabe der Fahrräder findet unter strengen hygienischen Rahmenbedingungen statt.

Mit Entsetzen haben wir am Montag, den 30.3.2020, festgestellt und Ihnen, der WKO, auch kommuniziert, dass Geschäfte wie Hofer Fahrräder, E-Bikes und Zubehör ins Sortiment genommen haben. Das ist an sich ein üblicher Vorgang zu Beginn der Fahrradsaison. Unüblich und wettbewerbsverzerrend ist, dass wir zu dieser Zeit keine Fahrräder verkaufen dürfen, denn selbst der kontaktlose Verkauf von Ware ist uns untersagt. Obwohl dieser zu exakt den selben Bedingungen stattfinden würde, wie das Ausliefern von servicierten Rädern. Die WKO hat zwar rasch geantwortet, dass es eine Aussprache zwischen Herrn Direktor Mahrer und Bundeskanzler Kurz geben wird, passiert ist aber nichts.

Heute, also am 3.4.2020, dürfen wir mehreren Medien entnehmen, dass Händler wie Hofer und Co. dem Vernehmen nach vorhaben, den Verkauf von Nicht-Lebensmitteln einzuschränken. Allerdings erst nach Karsamstag.

Jetzt wissen Sie vielleicht über den Fahrradhandel nicht gut Bescheid, deswegen folgende Information: Das Ostergeschäft ist für uns überlebenswichtig. Vor allem Kinderräder und Zubehör verkaufen wir zu dieser Zeit sehr oft. Dass wir hier um Umsatz umfallen, während sich unsere Nicht-Konkurrenz mit „unseren“ Produkten eine goldene Nase verdient, ist unverständlich. Das selbe Problem trifft natürlich auch andere Fachhändler, deren Produkte beim Discounter angeboten werden.

Daher fordern wir umgehend die Öffnung des Fachhandels unter strengen hygienischen Bedingungen (max. 1 Person gleichzeitig im Geschäft, Schutzmaske, Desinfizieren von Ware, die nicht verkauft wurde, kontaktlose Übergabe und Zahlung). Ebenso fordern wir von Ihnen, Herr Direktor Mahrer, dass Sie die Interessensvertretung der vielen kleinen Händlerinnen und Händler ernst nehmen.

Es geht um unzählige Arbeitsplätze und um verzerrten Wettbewerb.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Knoll, Martin Tolksdorf / Starbike

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